08. Feb 2023
Erasmus+ Austausch von deutschen und französischen Friseurauszubildenden
„Seit langem habe ich nicht mehr so viel gelacht, wie in den letzten zwei Wochen.“ so das Fazit von Franco Falcone, einem am Projekt beteiligten Ausbilder. In seinem Friseurbetrieb hat er drei französische Auszubildende aus Mulhouse/Elsass zur beruflichen Mobilität beschäftigt, aber auch zeitgleich drei seiner Auszubildenden nach Mulhouse entsandt. Erstmals - pünktlich zum 60 jährigen Jubiläum des Élysée-Vertrags am 22. Januar- machten sich zeitgleich sechs französische und drei deutsche angehende Friseurinnen auf den Weg, um im jeweilig anderen Land ihre beruflichen Kompetenzen zu erweitern. Sie haben in dieser Zeit einen Einblick in die unterschiedlichen Ausbildungssysteme und Arbeitsweisen gewinnen können. Aber auch der interkulturelle Austausch und die Einsicht, dass Fremdsprachenkenntnisse sehr hilfreich sind, haben sich verfestigt. Denn ohne Übersetzungsapp wären alle am Austausch Beteiligte recht schnell sprachlos gewesen. Aber, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Was genau haben die Auszubildenden in den zwei Wochen erlebt?
Die drei deutschen Auszubildenden haben ihren Aufenthalt alleine gemanagt. Nur in den ersten Tagen wurden sie von ihrer Fachlehrerin Frau Griesche vom BKaE begleitet. Sie waren sowohl am französischen Pendant der deutschen Handwerkskammer (CFAA) als auch in drei Friseursalons tätig. Die Auszubildenden hatten auch Gelegenheit an Schulungstagen zu z.B. neuen Farbtechniken sowohl in den Betrieben als auch am CFAA teilzunehmen. Die Kooperationspartner in Frankreich hatten sehr unterschiedliche Salons ausgewählt und so eine gute Bandbreite des Berufsstands abgebildet. Den Auszubildenden wurde deutlich, wie unterschiedlich die Ausbildungssysteme sind, denn in Frankreich findet ein Großteil der praktischen Ausbildung an der Handwerkskammer statt und nicht wie in Deutschland in den Betrieben.
Die sechs französischen Auszubildenden und ihre begleitende Lehrerin wurden am Sonntag von ihren Gastgebern in Empfang genommen. Der Montagmorgen diente zunächst der Orientierung in Neheim, begleitet von Frau Schunck vom BKaE. Wo ist der Salon? Wann fange ich an zu arbeiten? Mit welchem Bus fahre ich? Welches Ticket brauche ich?
Anschließend nahmen sie an einem Haarschneideseminar am Berufsbildungszentrum der Handwerkkammer in Arnsberg teil. Ab Dienstag stand dann die praktische Arbeit in den Friseursalons im Mittelpunkt. In der zweiten Woche besuchten sie an einem Tag den Unterricht am Berufskolleg am Eichholz und arbeiteten gemeinsam mit den Auszubildenden des zweiten Lehrjahrs an klassischen Frisiertechniken. Auch hier wurde mit Händen und Füßen aber besonders mit den Händen kommuniziert. Ein gemeinsames, vergnügliches Abendessen mit allen Beteiligten rundete diesen Lernaufenthalt in Arnsberg ab.
Einen herzlichen Dank an alle Projektteilnehmer für die gute Zusammenarbeit!
Hintergrundinformationen:
Erasmus+ Mobilität macht's möglich! Das Programm Erasmus+ bietet jungen Menschen in der Erstausbildung die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum in Europa zu absolvieren Berufsbildung - Erasmus+ (erasmusplus.de)
Projektbeteiligte:
Kontaktanbahnung durch die EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Arnsberg,
Kooperationspartner Handwerkskammer Dortmund/ Berufskolleg am Eichholz in Arnsberg und Chambre de Métiers d´Alsace Mulhouse
Finanzierung/ Lernvereinbarung: Erasmus+ durch sequa gGmbH Bonn
Durchführende Akteure in Arnsberg: Salon Anna-Maria, Salon Franco Falcone, Salon Il figaro, Berufskolleg am Eichholz, BBZ Arnsberg
Durchführende Akteure in Mulhouse: Le salon COLORIOUS, Le salon BIOT, Le salon COIFFURAMA, CFAA Mulhouse